Der Verbleib erhaltener Fahrzeuge der LBE

His Glanzzeit Bild 08Erstellt am Montag, 14. September 2009

Geschrieben von Jörg Windberg

DW 5, zweiklassige Haelfte im LHB Museum Salzgitter 
 Die Hälfte des DW5 im Werksmuseum der Alsthom
(ex LHB), Salzgitter

Viel ist nicht übrig geblieben von den rollenden Zeugen einer der einstmals größten deutschen Privatbahnen. Nachdem der Fahrzeugpark nach der "Verreichlichung" zum 01.01.1938 zunächst komplett von der Reichsbahn übernommen worden war. Was jedoch einst deren Stärke war - nämlich die für das LBE-Netz maßgeschneiderten Eigenschaften - erwies sich nun als Handycap; die Lokomotiven wurden im Reichsbahnbestand zu  Splittergattungen; insbesondere die 1-B-1 Stromlinienloks galten unter den Reichsbahnern als Exoten.  Bis auf die Doppelstockwagen, die komplett im Hamburger Raum verblieben, zerstreuten sich die Bestände schnell. Denn hinzu kam natürlich auch der Ausbruch des 2. Weltkrieges und seine Folgen. Dennoch haben bis heute eine Handvoll Fahrzeuge der Lübeck-Büchener-Eisenbahn überlebt, manche in gutem, andere in einem mehr oder weniger beklagenswerten Zustand.

11 LBE 97 ex EBV beim Dampflokabschied Stolberg 1974, heute DME Darmstadt 

Die letzte erhaltene Lok der LBE, ehemalige LBE NR. 97, später 56 3007, beim Dampfabschiedsfest 1974 in Stolberg.


Allen voran ist natürlich die einzige erhaltenen Dampflok zu nennen,eine Lok der LBE-Reihe G8, die bei der Reichsbahn die Nummer 56 3007 erhielt. Nach der Verstaatlichung wurden die Güterzuglokomotiven dieser Gattung, die sich an das preußische Baumuster G8.2 anlehnten und von der LBE zwischen 1923 und 1930 beschafft worden waren, mit den Betriebsnummern 91-98 in 56 3002 bis 3008 umgezeichnet. Die Maschinen berlebten den Krieg und verblieben bis auf eine in den Westzonen. Die DB musterte jedoch 1951 alle Loks als Splittergattung aus und verschrottete sie - zwei überlebten aufgrund eines glücklichen Umstandes: Die 56 3005 war 1948 an die OHE verkauft worden und die 56 3007 im Jahre 1950 an die Hessischen Industriewerke, die später im Eschweiler Bergwerksverein aufgingen. Die 56 3005 wurde dann leider 1963 von der OHE ausgemustert und verschrottet. Ihre Schwesterlok hatte jedoch das Glück, als Museumslok der Deutschen Museumseisenbahn in Darmstadt-Kranichstein bis zum heutigen Tage zu überleben, wenngleich derzeit nicht mehr betriebsbereit.

12 LBE 97 zu LBE ZeitenAllen voran ist natürlich die einzige erhaltenen Dampflok zu nennen,eine Lok der LBE-Reihe G8, die bei der Reichsbahn die Nummer 56 3007 erhielt. Nach der Verstaatlichung wurden die Güterzuglokomotiven dieser Gattung, die sich an das preußische Baumuster G8.2 anlehnten und von der LBE zwischen 1923 und 1930 beschafft worden waren, mit den Betriebsnummern 91-98 in 56 3002 bis 3008 umgezeichnet. Die Maschinen berlebten den Krieg und verblieben bis auf eine in den Westzonen. Die DB musterte jedoch 1951 alle Loks als Splittergattung aus und verschrottete sie - zwei überlebten aufgrund eines glücklichen Umstandes: Die 56 3005 war 1948 an die OHE verkauft worden und die 3007 im Jahre 1950 an die Hessischen Industriewerke, die später im Eschweiler Bergwerksverein aufgingen. Die 56 3005 wurde dann leider 1963 von der OHE ausgemustert und verschrottet. Ihre Schwesterlok hatte jedoch das Glück, als Museumslok der Deutschen Museumseisenbahn in Darmstadt-Kranichstein bis zum heutigen Tage zu überleben, wenngleich derzeit nicht mehr betriebsbereit.Allen voran ist natürlich die einzige erhaltenen Dampflok zu nennen,eine Lok der LBE-Reihe G8, die bei der Reichsbahn die Nummer 56 3007 erhielt. Nach der Verstaatlichung wurden die Güterzuglokomotiven dieser Gattung, die sich an das preußische Baumuster G8.2 anlehnten und von der LBE zwischen 1923 und 1930 beschafft worden waren, mit den Betriebsnummern 91-98 in 56 3002 bis 3008 umgezeichnet. Die Maschinen berlebten den Krieg und verblieben bis auf eine in den Westzonen. Die DB musterte jedoch 1951 alle Loks als Splittergattung aus und verschrottete sie - zwei überlebten aufgrund eines glücklichen Umstandes: Die 56 3005 war 1948 an die OHE verkauft worden und die 3007 im Jahre 1950 an die Hessischen Industriewerke, die später im Eschweiler Bergwerksverein aufgingen. Die 56 3005 wurde dann leider 1963 von der OHE ausgemustert und verschrottet. Ihre Schwesterlok hatte jedoch das Glück, als Museumslok der Deutschen Museumseisenbahn in Darmstadt-Kranichstein bis zum heutigen Tage zu überleben, wenngleich derzeit nicht mehr betriebsbereit.

96 Travemuende Strandbahnhof mit DW 8 ca 1989Glanzstück ist aber sicher das heute noch fahrfähige rollende technische Denkmal der Stadt Lübeck, der letztgebaute Doppelstockwagen der berühmten, 8 Wagen umfassenden Serie von 1936. Einen zweiten Doppelstockwagen, der DW 5, von dem allerdings nur eine Hälfte erhalten ist, hat es in das Museum seines Breslauer Herstellerwerkes, das sich heute am Nachkriegs-Standort in Salzgitter befindet, verschlagen (siehe Foto oben).

 

          Der Doppelstockwagen in Lübeck-Travemünde bei einer Sonderfahrt des VLV 1989

Der DW 8 - nach der Übernahme durch die Reichsbahn nunmehr als "30008" geführt - überlebte den 2. Weltkrieg wie seine Geschwister mit Ausnahme des 30006 (ex DW 6); letzterer war einem Bombenangriff in Hamburg zum Opfer gefallen. Nach dem Krieg wurden die verbliebenen Wagen von der DB übernommen und 1950 bis 51 überholt und dem DB Farbkleid angepaßt. Sie liefen wie eh und jeh zwischen Hamburg und Lübeck sowie zeitweise auch auf der Cuxhavener Strecke.

DW 8 an seinem jetzigen Standort in Luebeck Hbf

Der Doppelstockwagen DW 8 auf Gleis 1a im Lübecker Hauptbahnhof

1956 verschwand auch bei Ihnen die 3. Klasse und aus der 2.wurde die 1. Klasse. Bis zu seiner Schließung im Jahre 1958 wurden sie im AW Lübeck unterhalten, danach im AW Leinhausen. Der DW 8 hatte dann wiederum das Glück, zusammen mit den Wagen 3001, 3005 und 3007 zwischen 1964 und 1967 generalüberholt zu werden. Die übrigen Geschwister wurden bis 1969 schrittweise verschrottet und ausgemustert. Aber im Jahre 1978 war der Einsatz bei der DB generell vorbei. Bis auf den DW 8 und den halben o.g. DW 5 fielen alle Wagen in der Folgezeit dem Verfall anheim. Einzig der DW 8 überlebte in der Fürsorge des Vereins Lübecker Verkehrsfreunde bis zum heutigen Tag - und Dank der mehrfach durchgeführten Hauptuntersuchungen und Neulackierungen betriebsbereit und im alten Glanz. Auf die zahllosen Umbauten. die er in seinem nunmehr über 70-jährigen Leben erfuhr, soll hier nicht weiter eingegangen werden.

Doch auch Alltagswagen haben sich erhalten. Darunter als große Überraschung der letzten Jahre der Gerätewagen der LBE von 1925, ein ganz normaler gedeckter Güterwagen sowie - das ist allerdings bis heute nicht ganz gesichert- möglicherweise der Torso eines ehemals 3-achsigen gedeckten Hilfspackwagens, der bis Ende der 20er Jahre bevorzugt in Schnellzügen als sogenannter "Schutzwagen" an erster Stelle hinter der Lokomotive lief.

Geraetewagen 5505 der LBE heutiger Zustand Museum Heilbronn

Gerätewagen LBE 5505, derzeit im Museum Heilbronn

3  achs. Schutzwagen vermutlich der LBE heutiger Zustand DGEG Museum Bochum Dahlhausen

3-achsiger Schutzwagen vermutlich der LBE, jetzt im DGEG Museum Bochum-Dahlhausen

eiserner 7 tueriger Abteilwagen 3.Kl.,  ex LBE 625 auf der Fahrzeugparade Nuernberg 1985

Eiserner LBE Abteilwagen Nr. 625 bei der Parade in Nürberg 1985

LBE 625 heutiger Zustand BEM Noerdlingen 2009

Zustand des Wagens heute im BEM Nördlingen

2 achsiger G Wagen der LBE heutiger Zustand DGEG Museum Dahlhausen

G-Wagen 1814 DGEG Museum Bochum-Dahlhausen

Der uns derzeitig bekannte Bestand an erhaltenen Fahrzeugen ist offensichtlich nicht gerade üppig und der Erhaltungszustand teilweise zumindest gefährdet. Aber wer weiß, vielleicht finden sich ja in den nächsten Jahren noch weitere, bislang unentdeckte Schätze sowie Verehrer und Gönner der LBE, die deren Erhalt sichern? Es wäre zu hoffen.